Beim Einsatz von Integrierter Ländlicher Entwicklung, Dorferneuerung und Flurneuordnung sind eine Vielzahl von Gesetzen und Vorschriften zu beachten oder gezielte Initiativen wegbereitend. Um ihre praktische Anwendung zu erleichtern, werden spezifische Handlungsvorgaben und Hilfsmittel erarbeitet und bereitgestellt.
Landwirtschaftlich nutzbare Flächen sind weltweit eine knappe Ressource. Bodenabtrag mindert allerdings die Fruchtbarkeit der Böden und belastet zudem die Gewässer. Die Verwaltung für Ländliche Entwicklung hat deshalb die Initiative "boden:ständig" zum Boden- und Gewässerschutz gestartet, in der engagierte Gemeinden und Landwirte gemeinsam aktiv sind.
Mit dem Vitalitäts-Check stellt die Ländliche Entwicklung ein datenbankgestütztes Analyseinstrument zur Verfügung, um die bauliche, funktionale und soziale Situation als Basis für Dorferneuerung, Gemeindeentwicklung sowie Prozesse von Projekten der Integrierten Ländlichen Entwicklung zu erfassen. Damit liefert der Vitalitäts-Check wichtige Grundlagen für eine differenzierte Vitalitätsstrategie in Dörfern, Gemeinden und interkommunalen Zusammenschlüssen.
Der Vitalitäts-Check greift aktuelle Herausforderungen auf, indem Themen wie z.B. Flächennutzung, Bevölkerungsentwicklung, Versorgung oder Arbeitsplatzsituation erfasst werden. Er unterstützt Gemeinden beim Umgang mit dem demographischen Wandel, dem Strukturwandel in Wirtschaft und Landwirtschaft sowie bei der Reduzierung des anhaltend hohen Flächenverbrauchs.
Um die Anforderungen des Besonderen Artenschutzes in den Projekten der Ländlichen Entwicklung rechtssicher und praxistauglich zu erfüllen, wurden im März 2009 entsprechende Vollzugshinweise erlassen. In Ergänzung hierzu wurde ein Handbuch erstellt, das zahlreiche Arbeitshilfen für die konkrete Planungs- und Umsetzungsarbeit enthält.
Im Teil A wird der allgemeine Planungsablauf beschrieben. Der Teil B beinhaltet Mustertexte zur unmittelbaren Verwendung. Der Teil C stellt alle verfügbaren Arbeitshilfen für die Anwendung in der Planungspraxis zusammen und erläutert deren Verwendungsmöglichkeiten (u.a. Artenpotenzialliste, Artenzuweisungstabelle, Kartierungsschlüssel SNK+).
Der Leitfaden liefert Grundsätze für die Vergabe planerischer Leistungen von Architekten und Ingenieuren in der Ländlichen Entwicklung. Er wurde gemeinsam von der Bayerischen Architektenkammer und der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung erarbeitet, 2003 eingeführt und seitdem mehrmals fortgeschrieben. Die aktuelle 4. Fassung bietet Vertrags- und Leistungsbilder für Gemeindeentwicklungskonzepte, für die Landschaftsplanung, für die Ortsräumliche Planung und die Planung Grünordnung/Dorfökologie sowie eine Leistungsbeschreibung für die Vergabe des Vitalitäts-Checks zur Innenentwicklung.
Mit dem Beschluss des Amtes für Ländliche Entwicklung zur Einleitung eines Verfahrens zur Durchführung einer Flurneuordnung und/oder Dorferneuerung nach dem Flurbereinigungsgesetz entsteht eine Teilnehmergemeinschaft. Zu ihren Aufgaben gehören die Planung und Ausführung der Maßnahmen zur Flurneuordnung und Dorferneuerung. In der AVLE 3 sind die Aufgaben und Organe sowie die Aufsicht über eine Teilnehmergemeinschaft und ihren Zusammenschluss in Verbänden im Einzelnen aufgeführt.