(21. Juli 2021) Bamberg - Das Regionalbudget bleibt eine Erfolgsgeschichte. Im zweiten Jahr seines Bestehens konnte die Anzahl der geförderten Kleinstprojekte deutlich gesteigert werden. 14 oberfränkische ILE-Regionen nahmen das Förderprogramm in Anspruch und bekamen dafür je 90.000 € vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) zur Verfügung gestellt.
Das 2020 erstmals aufgelegte Regionalbudget stellt eine Neuerung in der Förderlandschaft der Ländlichen Entwicklung Bayerns dar. Kommunen, die sich freiwillig zu „Integrierten Ländlichen Entwicklungen“ (ILE) zusammenschließen, erhalten jährlich 90.000 € vom ALE zur Verfügung gestellt und können selbst entscheiden, welche bürgerschaftlichen Projekte sie mit diesem Geld unterstützen. Für einen Zuschuss bewerben können sich z.B. Vereine aber auch einzelne Bürger oder Gemeinschaften. Voraussetzung ist, dass sich die ILE nachvollziehbare Entscheidungskriterien auferlegt und ein unabhängiges Entscheidungsgremium gründet. Außerdem muss jede ILE-Region 10.000 € Eigenmittel zur Verfügung stellen. Die Projekte selbst können dann mit bis zu 80 % der Kosten gefördert werden und dürfen insgesamt nicht über 20.000 € kosten. Die Förderhöchstgrenze beträgt 10.000 €.
Mit der „Integrierten Ländlichen Entwicklung“ unterstützen und begleiten die Ämter für Ländliche Entwicklung ländliche Gemeinden, die sich freiwillig zusammenschließen, um gemeinsam eine zukunftsorientierte und lebenswerte Region zu gestalten. Ziel ist es, ökonomische, ökologische oder soziale Projekte, die eine Gemeinde allein nicht realisieren könnte, gemeindeübergreifend zu planen und umzusetzen sowie Einsparmöglichkeiten zu erschließen.
„Mit dem Regionalbudget haben wir ein neues Instrument, das unseren ILE-Regionen hilft, bürgerschaftliches Engagement zu unterstützen, um so gemeinsam mit den Akteuren vor Ort den ländlichen Raum zu gestalten.“ erläutert Lothar Winkler, Leiter des Amts für Ländliche Entwicklung Oberfranken.
Im Vergleich zum letzten Jahr konnte 2021 die Anzahl der umgesetzten Vorhaben in Oberfranken um rund 100 auf 310 Projekte gesteigert werden. „Das zeigt uns, dass wir mit dem Regionalbudget auf dem richtigen Weg sind und dieser neue Weg der Förderung in unseren ländlichen Kommunen gut ankommt.“ so Winkler weiter.
Eine Gruppe, die sich schon 2020 über einen Zuschuss durch das Programm freuen durfte, ist die Dorfgemeinschaft in Gesees, ein Ortsteil der Stadt Bad Berneck. In über 900 ehrenamtlichen Arbeitsstunden entstand am Dorfplatz eine neue Begegnungsmöglichkeit für die Bevölkerung, aber auch für Wanderer und Radfahrer. Joachim Beth von der Dorfgemeinschaft Gesees zeigte sich sehr zufrieden mit dem Projektverlauf: „Schon viele Jahre haben wir nach einer guten Lösung für den Dorfplatz in Gesees gesucht. Das Regionalbudget kam da wie gerufen. Durch die Unterstützung der ILE und dem beherzten Anpacken unserer Dorfgemeinschaft konnten wir das Projekt jetzt zügig umsetzen.“
Auch Lothar Winkler zeigte sich beim vor Ort Termin in Gesees beeindruckt: „Der Dorfplatz in Gesees zeigt genau, was wir mit dem Regionalbudget erreichen wollen: Außerordentliches bürgerschaftliches Engagement unbürokratisch und schnell unterstützen.“
Im Rahmen dieses Termins kündigte der Amtsleiter außerdem die Auslobung eines Wettbewerbs zum Regionalbudget in Oberfranken an. Alle ILE-Regionen können sich mit Ihren Projekten dafür bewerben. Detaillierte Informationen erhalten die jeweiligen Verantwortlichen im Laufe des Herbsts.
Weitere Informationen zum Regionalbudget stellt außerdem das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten auf seiner Homepage zur Verfügung.